Die Suche nach der Überschrift

Administrator (admin) on Jan 01 2021

Jahresrückblick und Jahresausblick

Jahresrückblick und Jahresausblick

 

 

 

 

 

Die Suche nach der Überschrift...das ist einer der Gründe, warum diese Seite nicht schon am 31.12.2020 in´s Netz ging, sondern erst jetzt...

Was ist der Sinn einer Überschrift? Interesse bei den Menschen wecken, die es lesen sollen? Mir eine Orientierung geben, wo ich mit meinem Text hin will? Manchmal kommt die Überschrift vor dem Text, manchmal danach...

Es gibt verschiedene Überschrift-Möglichkeiten, das vergangene Jahr hat uns ja Allen viel geboten....:

Ent-Täuschung, Ver-Zweiflung, Verlust, Ent-Wicklung, Neu-Orientierung, Gewinn...Wachstum.... Dankbarkeit und Demut....alle diese potentiellen Titel schwirrten so im Raum, oder, nein, in meinem Kopf (Herz?), oder vielleicht in beidem...(?) herum.

Nun mache ich es, wie ich es immer mache, ich schreibe einfach mal drauf los, und am Ende gibt es dann vielleicht eine Unter-Schrift, statt einer Über-Schrift...

2020...ja, natürlich, das große, groß gemachte, alles beherrschende Thema hat auch mich beschäftigt,..ganz schön viel sogar....und deshalb lass ich das jetzt mal außen vor, es ist ja eh mit drin, und hat ganz viel bewirkt....undoder ich habe ihm erlaubt, ganz viel zu bewirken...

2020 hat mit großer Veränderung für mich selbst begonnen...ich hatte entschieden, mir Zeit für mich zu nehmen. Aus der geplanten Erholung wurde ein tiefgreifender, guter Entwicklungs-Prozeß, der fortdauert....ich bin sehr dankbar, daß ich mir das ermöglicht habe, und sehr dankbar all den helfenden Händen und Herzen, die mich dabei begleitet haben und begleiten...

Und gewiß hat das auch geholfen, beim Wiedereinstieg in die Erdatmosphäre der täglichen Wirklichkeit einigermaßen aufrecht stehen zu bleiben...

Ich war und bin ent-täuscht: Freundschaften, auf die ich mich verlassen habe, haben mich verlassen....ich habe nicht erwartet, daß unterschiedliche  Meinungen in diesen Freundschaften zur Unfähigkeit, zu sprechen und -z. T.- zur absoluten Distanz führen würden....bis hin zum sprachlosen Brechen von gemachten Versprechen....hoppala! Und auch im kleineren Rahmen gab es nicht gehaltene Versprechen....(was nicht so schlimm wäre, wenn es nicht von Menschen gewesen wäre, von denen ich das nicht erwartet habe, und was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn es zumindest eine Erklärung gegeben hätte... aber nööö....)

Äußere Sicherheiten, die gewiß schon seit Jahren auf dem Prüfstand standen, sind mir weggebrochen.....Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit, alles Mögliche an lähmenden Gefühlen machte sich breit...viel Verzweiflung und Angst habe ich gespürt... au weh...

Bedeutet, ich habe allerhand verloren...was ja jetzt nicht so ungewöhnlich ist, daß wir im Leben unterwegs Verluste erleiden, Verluste der unterschiedlichsten Art....was mich nicht davon abhält, daß es mir immer wieder auch weh tut....so ist das. 

Und dann ist die Frage: wie gehe ich damit um: bleibe ich verzweifelt? Werde ich (vielleicht ein bißchen pubertär-trotzig-unreif) pampig-patzig im Sinne von: "na, dann eben nicht..mach ich meinen Kram eben alleine".....oder gestalte ich....im Sinne von Ent-Wicklung...?

Ich kann und darf ja verwickelt bleiben in meinen Gedanken und Gefühlen, meinen Enttäuschungen und Frusts, meinem selbst-gerechten Zorn...kann ich so machen, ist dann halt K.....

Ich kann mich aber auch ent-wickeln, und über den Tellerrand meiner verletzten Gefühle schauen....

und was sehe ich dann:

es haben sich neue Türen aufgetan, äußere (z.B. das: neue Freundschaften haben sich vertieft, altbekannte Helfer*innen tauchten wieder auf) und innere (z.B. die Frage, was mich dazu gebracht hat, trotz den Dramen -meiner Kindheit, meines Lebens-  noch hier zu sein).

Wenn ich dahin schaue, kann ich mich neu orientieren und neu ausrichten....das ist in jedem Fall ein großer Gewinn!

Wenn ich sehe, daß in der Familie trotz unterschiedlicher Meinungen der Zusammenhalt im Großen und Ganzen und die Liebe an sich Bestand hat, dann freue ich mich sehr. Wenn ich sehe, daß manche Freundschaften (trotz unterschiedlicher Perspektiven) die Krise zu überstehen scheinen, dann freue ich mich sehr. Wenn ich sehe, wieviele Verbindungen Bestand haben, seit Jahren, seit Jahrzehnten, dann freue ich mich sehr. Diese Freuden sind  Gewinne und Ansporne zu weiterem Wachstum. 

Ich bin gewachsen im Verständnis für mich selbst...wieviel mehr verstehe ich, als noch vor einem Jahr, warum ich mich verhalte, wie ich mich verhalte, warum ich fühle, wie ich fühle, warum ich bin, wie ich bin..wenn ich an meine Kinder denke, schmerzt mich, daß ich es nicht früher so klar sehen und Veränderungen umsetzen konnte....zugleich weiß ich, daß Dinge eben möglich sind, wenn sie möglich sind... Ich bin gewachsen im Finden meines Platzes in dieser Welt...im "Kleinen" bedeutet das z.B.,  bei den Verlusten zu überlegen, was mein Anteil daran ist....und den Wunsch, daß die anderen sich doch bitte ändern mögen, im Sinne von Respekt und Liebe aufzugeben (puh, schwer!!), und mich ausschließlich darauf zu konzentrieren, was ich bei mir verändern kann und will....Im "Großen" bedeutet das, daß ich mich auf das besinnen will, was ich kann, was mich ausmacht...:

Das ist zum einen meine Profession, die Psychologie.....ich habe mich sehr früh für die Seelen der Menschen interessiert, dieses Interesse trägt mich, in meinen Sichtweisen, in meinem Beruf, in meinem Leben. Und in diesen Bereichen und Aspekten kenne ich mich aus...und wachse mit dem Gedanken an die "Menschheitsfamilie" täglich, im Sinne von Wertfreiheit, Respekt und Liebe......für ALLE, auch für mich selbst.... Diese Fähigkeiten und Ressourcen kann ich beitragen, im Rahmen meiner Arbeit, innerhalb der Familie und des Freundeskreises, aber auch in größeren Zusammenhängen...

Und dann komme ich zum anderen zu den Dingen, die wirklich "Wunder"-bar sind. Ich bin noch da, auf dieser Welt, weil ich -entgegen meiner früheren Meinungen über mich- Ur-Vertrauen habe: egal, was mir passiert ist, ich habe -das weiß ich heute- immer vertraut: ich wußte nicht, daß ich vertraute, schon gar nicht wußte ich, auf was. Heute weiß ich, ich habe vertraut...

Und heute sehe ich auch, was es ist: ich vertraue auf das All-Eins (mein Lieblingswort für göttlich-spirituell-seelisch....), in dem ich ein kleiner Teil und mir selbst der größte bin. Darindamit fühle ich mich aufgehoben, und kann heute bewußt denken, (und das unmittelbare  Wachstum spüren): "Ich bin nicht meine Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen, ich bin mein Bewußt-Sein"....und mit diesem Bewußt-Sein verbunden mit allem, was ist...was für ein Geschenk, das zu wissen, und mir dieses Wissens bewußt zu sein.

Dieses Wissen (im umfassendsten Sinne, ein Wissen von Herz und Verstand) ist toll: Pur hat in einem Song ("Leben") die Zeile geschrieben: "...als kleiner Teil des Großen Ganzen lebenswert zu sein....." Demütig bin ich mir meiner Kleinheit dankbar bewußt, denn sie ist das Größte, was ich habe...,und ein großes Geschenk des Lebens an mich...ohne mich, ohne meinen Anteil, wäre die Welt ein anderer Ort....so wie es für jedes Lebewesen, jeden Menschen gilt...

In diesem Sinne finde ich wohl auch in 2021 die Kraft, mich immer wieder aufzurichten, und weiter meinen Weg zu gehen. 

Ich mag abschließen mit einem Impuls von White Eagle von den Hopi-Indianern:

"..Sorgt für Euer Zuhause, sorgt für Eure Körper. Verbindet Euch mit Eurer spirituellen Heimat. Wenn Ihr Euch um Euch selbst kümmert, kümmert Ihr Euch gleichzeitig um alle anderen. Unterschätzt nicht die spirituelle Dimension dieser Krise. Nehmt die Perspektive eines Adlers ein, der von oben das Ganze sieht mit erweitertem Blick. Es liegt eine soziale Forderung in dieser Krise, aber genauso eine spirituelle. Beide gehen Hand in Hand......Das ist es, was nun von euch verlangt ist: Erlaube dir, diese Zeit dafür zu nutzen, deine Rituale zum Suchen deiner Visionen auszuführen. Welche Welt möchtest du für dich erschaffen? Das ist alles, was du momentan tun kannst: - Gelassenheit im Sturm - Bleib ruhig, bete täglich - Mach es dir zur Gewohnheit, das Heilige jeden Tag zu treffen. Gute Dinge entstehen daraus. Das Allerwichtigste ist: Singe, tanze, zeige Widerstand durch Kunst, Freude, Vertrauen und Liebe."

Soweit meine Gedanken für das Hier und Jetzt und 2021!

....Ach ne...da fehlt ja noch die Über- äh Unterschrift....

DANKBARKEIT 

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